Subjektive Wortansammlungen zu Spielen
Man steht auf einem Steg, hoch in den Bergen und wird von einem Ork blockiert, den man jetzt heruntertreten könnte.

Dark Messiah of Might and Magic braucht eine Fortsetzung

Damit könnte ich den Beitrag im Grunde beenden. Aber das wäre ja zu einfach, deshalb schreibe ich dir, was mir an Dark Messiah besonders gut gefallen hat und warum ich eine Fortsetzung oder zumindest ein Remaster angemessen finde.

Fangen wir damit an, dass das Dark Messiah im Jahre 2006 veröffentlicht wurde und viele Maßstäbe gesetzt hat. Zumindest aus meiner Sicht. Da gab es viele Physikspielereien, eine düstere, schlauchartige Spielwelt und eine fesselnde, wenn auch rudimentäre Geschichte. Klingt erst einmal nicht besonders, aber das war damals im Gesamtpaket ziemlich gut.

Tritte wie in 300

Ich fand damals, dass Dark Messiah ein besonders realistisches und immersives Gameplay-Erlebnis bot, bei dem ich Orks von Klippen treten und Gliedmaßen mit der Waffe trennen konnte. Selbst das Zaubern fühlte sich besonders intuitiv und immersiv an. Im Vergleich zu vielen anderen Spielen, die ich seitdem gespielt habe, konnten mich diese Elemente bis heute nicht mehr so sehr begeistern.

Auge um Auge mit einem Ork, während sich die Schwerter kreuzen.
Auge um Auge und ziemlich intensiv (Quelle: store.steampowered.com)

Wenn wir bspw. einen Eiszauber auf den Boden angewendet haben, dann konnten Feinde auf dieser Eisfläche ausrutschen. Wir konnten aber auch Wasser elektrifizieren und Dinge in Brand stecken. Das alles in der Egoperspektive, ohne spürbare Einschränkungen. Bis jetzt hat das kein anderes Spiel so gut hinbekommen, wie Dark Messiah im Jahre 2006. Da frage ich mich tatsächlich, warum das so ist, denn die heutige Technik sollte dies, wenn nicht sogar besser, ermöglichen. Irgendwie traut sich das kein Spiel, etwas mehr Physik einzubringen.

Spielwelt

Die Spielwelt war nicht besonders, sogar schlauchartig. Aber sie hat einen angesprochen und sogar den Erkundungsdrang verstärkt. So waren an besonders versteckten Orten dann Kisten mit neuen Waffen versteckt, die man sonst so nicht finden konnte. Irgendwie hat sich alles wichtig angefühlt, auch wenn es eigentlich gar nicht so viel zu entdecken gab. Es hat aber auch Spaß gemacht durch die Spielwelt zu hüpfen, weil die Bewegungen der eigenen Spielfigur sich so echt anfühlten. Dazu beigetragen hat vor allem die Perspektive. Man konnte den eigenen Charakter sehen, also man konnte an sich herunterschauen und sich selbst sehen. Da kam nicht einfach ein Bein hergezaubert und hat dann den Feind weggetreten. Das Bein konnte man schon die ganze Zeit sehen, nur hat man es mit einem Tastendruck dann in die Magenregion des Feindes befördert. Das war großartig!

Dark Messiah und die Atmosphäre

Dark Messiah war stellenweise unheimlich und hat sich mit den Lichteffekten sehr stimmig angefühlt. Die Modelle der Charaktere sahen ziemlich gut aus und auch die Geräusche waren außerordentlich. Es hat sich alles so angefühlt, als wäre ein neues Zeitalter im Hinblick auf Grafik, Atmosphäre und Physik angebrochen, auch wenn alles irgendwie nicht besonders belebt gewirkt hat. Ich kann mich jedenfalls noch gut daran erinnern, wie ich über die Dächer gehüpft bin, während unter mir eine erbitterte Schlacht im Gange war, während das Haupttor eine riesigen Stadt von einem Troll zerschmettert wurde.

Selbst die Trolle und Drachen kamen mir riesig vor, weil die Perspektive so eingestellt war, dass es so gewirkt hat. Viele Spiele bekommen das mit den Größenverhältnissen nicht ganz so gut hin. Zuletzt hat mich ein Darktide daran erinnert, wie cool das eigentlich war. Wenn man dort in der Spielwelt steht, fühlt man sich winzig, weil einfach alles im Warhammer 40k Universum so viel größer ist, als man selbst.

Arkane Studios aktuell

Das Spiel ist inzwischen 16 Jahre alt und hat vieles richtig gemacht. Aber es gab nie eine Fortsetzung oder ein gelungenes Remaster. Arkane Studios gehört inzwischen zu Bethesda und konzentriert sich mehr darauf, eine Spielwelt im Comicstil darzustellen, anstelle intuitive oder neue Spielereien in der Physik zu ermöglichen. Irgendwie fehlt mir hier so ein wenig das nächste große Ding.

Natürlich legen die heutigen Standards Steine in den Weg, aber Arkane Studios war damals schon sehr kreativ in der Umsetzung, warum sollte das heute anders sein? Selbst mit den Spielereien von damals, wäre schon mehr geboten, als die meisten anderen Spiele in der Egoperspektive aktuell zu bieten haben. Ein Fallout mit den Physikspielereien von Arkane Studios wäre doch mal etwas Cooles. Oder ein Darktide? Da wäre einfach so viel möglich gewesen. Schade, dass das bisher nur Arkane Studios oder DICE mit Mirror’s Edge einigermaßen hinbekommen hat.

Aktuell befindet sich bei Arkane Studios das Spiel Redfall in den Startlöchern. Redfall soll bereits 2023 für Xbox und den PC erscheinen. Dort spielen wir einen von mehreren Helden, alleine oder mit Freunden und bekämpfen Blutsauger oder Vampire.

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