Guild Wars 2 ist inzwischen in der Basisversion kostenlos spielbar und macht sehr viel Spaß. Die Gratisversion bietet bereits viele Stunden Spielspaß, zusätzliche Inhalte können einmalig gekauft werden und gelten dann für alle Charaktere etc. Bis auf ein optionales Abo-Modell funktioniert das System ähnlich wie bei Elder Scrolls Online. Im Gegensatz dazu gibt es im Shop von Guild Wars 2 eine ganze Reihe von Dingen, die zum Teil echt nervig sind. Das ist einer der Gründe, warum ich der Meinung bin, dass ein optionales Abo-Modell perfekt wäre, aber auch, weil ich der Meinung bin, dass Guild Wars 2 mehr Geld und mehr Inhalte generieren könnte, wenn es einen konstanten Cashflow hätte.
Monetarisierung
In Guild Wars 2 kauft man sich die Erweiterungen und kleinere Story-Kapital. Das Basisspiel ist kostenlos. Dafür gibt es unzählige Dinge, die Geld kosten und manche davon sind aus meiner Sicht fraglich.
Handwerkswerkzeuge
Die Werkzeuge, die man in Guild Wars 2 für das Handwerk braucht, kosten Spielwährung, also Gold. Man kann sie bei Händlern im Spiel kaufen, aber sie sind nur begrenzt haltbar bzw. können nur eine bestimmte Anzahl von Malen benutzt werden. Die Alternative ist, dass du dir im Shop ein Paket holst, das dir Werkzeuge gibt, die nicht kaputt gehen. Diese stehen aber nicht automatisch jedem Charakter zur Verfügung, sondern müssen zwischen den Charakteren getauscht werden. Wenn dir das zu nervig ist, musst du dir die Werkzeuge für einen anderen Charakter noch einmal kaufen. Wenn man alle Werkzeuge haben will, kostet das übrigens 30 €.
Skins
Im Shop gibt es einmal Skins bzw. Kostüme, die man jederzeit aktivieren kann und für alle Charaktere gelten. Das sind Skins, die man auch beliebig einfärben kann, eine wirklich coole Sache. Allerdings gibt es auch die Skins, die sich auf einzelne Rüstungsteile anwenden lassen. Die kosten genau so viel wie diese Kostüme, nur muss man sie, wenn man sie nutzen möchte, mit sogenannten Transmutationsladungen anwenden. Die verdient man sich im PvP, beim Erkunden von Hauptstädten, durch tägliche Anmeldebelohnungen und im Shop. Das heißt, wenn man keine Ladungen verfügbar und mehr als 10 € für einen Skin ausgegeben hat, noch einmal Geld ausgeben muss, um sich solche Ladungen zu erkaufen.
Es gibt noch viele andere Dinge, die mir negativ auffallen, dafür sind das halt auch alles Dinge, die theoretisch optional sind – weshalb die Monetarisierung eigentlich relativ gut ist. Dennoch gehe ich davon aus, dass es für ArenaNet wesentlich besser wäre, wenn sie ein Abo-Modell anbieten würden. Meine Gedanken dazu folgen nun.
Abo-Modell
In Guild Wars 2 gibt es kein Abo-Modell. Für viele MMO-Spieler:innen ist das ein Segen, da ein Abo recht teuer sein kann. Allerdings gibt es auch kein optionales Abo-Modell, welches lediglich Dinge anbietet, die den Komfort verbessern, oder eben die Erweiterungen beinhalten. Ich nehme hier als Beispiel das Abo-Modell von Elder Scrolls Online, welches meiner Meinung nach recht gelungen ist. Es bietet viele optionale Leistungen, die nervige Dinge etwas verbessern, aber auch alle aktuellen DLC. Das ist für das “Manchmal-Spielen” wesentlich gesünder für den Geldbeutel, bietet aber den Entwicklern genug stetigen Cashflow, um weiterhin regelmäßig Inhalte abzuliefern und vor allem auch Gehälter zu bezahlen. In Guild Wars 2 gibt es das alles nicht, weshalb das Spiel in der Vergangenheit bereits häufiger auf der Kippe stand.
Meiner Meinung nach sollte man in Guild Wars 2 ein optionales Abo-Modell anbieten und sich an den Inhalten von Elder Scrolls Online orientieren. Mögliche Leistungen eines solchen Abos könnten so aussehen:
- Alle DLC und Story-Erweiterungen
- 1.200 Edelsteine pro Monat
- 10 % Rabatt im Shop
- Styling kostenlos
- Transmutationen kostenlos
- Handwerkswerkzeuge haben unendlich viele Aufladungen
Und das alles für 14,99 € pro Monat. Hier sind im Grunde genommen für alle möglichen Arten von Spielern Leistungen im Abo enthalten, die vor allem für die Vielspielerinnen und Vielspieler interessant sind. Am Ende des Tages, wenn es nichts zu tun gibt, sammelt man Skins für die Ausrüstung und versucht sich so seinen eigenen, supercoolen Helden zusammenzustellen. Auch die Handwerker kommen auf ihre Kosten, denn jeder Charakter hat alle Handwerkswerkzeuge dabei. Und wenn es im Shop mal wieder coole Sachen zu kaufen gibt, bekommt man diese gleich um 10% reduziert. Das lohnt sich für ArenaNet vor allem dann, wenn es in regelmäßigen Abständen immer wieder neue Inhalte im Shop gibt. Die Edelsteine sind als Gegenwert in dem Paket enthalten, wenn es keinen DLC gibt oder wenn es nicht regelmäßig neue Inhalte gibt.
So, oder so ähnlich, könnte ein einfaches optionales Abo-Modell aussehen und die meisten Gemüter zufriedenstellen. Ich bin ein Freund von Abo-Modellen, weil ich so das Gefühl habe, das Spiel fortgehend zu finanzieren, was mir auch indirekt die Sicherheit gibt, zu wissen, dass es dem Spiel auch in Zukunft gut gehen wird.