Subjektive Wortansammlungen zu Spielen

The Isle: Das Spiel, welches kein Spiel sein will

Ich habe es getan, ich habe mit The Isle angefangen. Der Beginn einer langen, tollen Reise. Eine Sucht eben, wenn man so will. In The Isle schlüpfen wir in die Haut eines Dinos. Dabei wählen wir zwischen Pflanzen- und Fleischfresser. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Der große Vorteil ein Pflanzenfresser zu sein, ist der, dass man schnell Freunde findet. Als Fleischfresser hingegen ist man durchweg am Hungern und möchte am liebsten auch seine Artgenossen fressen.

Wie funktioniert das Spiel?

Im Grunde wie jedes andere Survivalspiel. Man hat Hunger und Durst. Um beides zu stillen, müssen wir erst einmal beides finden. Als Pflanzenfresser finden wir überall essbares, da wir grasen dürfen. Den Durst löschen wir an nahe gelegenen Flüssen, Bächen und Seen. Klingt erst einmal einfach, ist es aber tatsächlich nicht. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht erschnüffelt werden, denn jeder Dino kann schnüffeln und so die Fährte aufnehmen. Manchmal gelingt das ausgezeichnet, manchmal riecht man gar nichts. Den Durst zu löschen ist auch nicht so einfach, selbst wenn wir einen schönen Bach finden. Es gibt Krokodile, oder um bei den Dinos zu bleiben: den Deinosuchus. Die hocken immer dort, wo man sie nicht erwartet und sie springen einem aus dem Wasser an. Haben die Deinosuchus einen gepackt, dann ziehen sie dich in die Tiefe und verschlingen einen. Das passiert regelmäßig und ist gerade zu Beginn sehr ärgerlich.

Fleischfresser haben es wesentlich schwerer, da die KI im Spiel noch nicht ausgereift und rar gesät ist. Manchmal hat man Glück und findet gleich drei Schafe. Manchmal sucht man 30 Minuten und verhungert einfach. Dafür fühlt sich das immer super an, wenn man etwas gefunden hat. Selbst wenn man in einen Kampf gerät, ist nicht gleich alles zu Ende. Das Spiel hat die Dinos alle hervorragend ausgeglichen. Alle haben ihre Stärken und Schwächen. Selten findet man einen Server, auf dem eine Dinoart vorherrscht, einfach, weil sich alle Dinos cool und eigen spielen und man immer eine Chance hat, zu gewinnen, oder zu entkommen. Zweiteres passiert regelmäßiger, weil man erst einmal wachsen muss.

Wachstum

Nach Beginn fällt uns direkt auf, dass wir nur ein winziger Dino sind. Wir müssen uns ausgewogen ernähren und mehrere Stunden überleben. Während wir überleben, wachsen wir. Bis wir dann zum Schluss ein voll ausgewachsener Dino sind. Als Jungtier sind wir leichtes Fressen, aber als ausgewachsener Dino, haben wir auch als Pflanzenfresser eine echte Chance uns die Fleischfresser vom Hals halten. Sterben wir, fangen wir wieder von vorn an. So ist nun einmal der Kreislauf.

Junge Raptoren bei ihrer ersten Jagd (Quelle: survivetheisle.com)

Kommunikation

Hast du Discord? Wenn nein, kein Problem. Es gibt einen Chat, mit dem wir unter Artgenossen kommunizieren können. Jedes Mal, wenn wir eine Nachricht schreiben, geben wir einen Laut von uns wieder, machen also potenziell auf uns aufmerksam, was wir nicht immer wollen. Schnelle Kommunikation erledigt man mit Lauten. Davon gibt es pro Dino 5 Stück. Jeder Laut hat seine Bedeutung. Dabei können wir andere warnen, um Hilfe bitten, einfach nur Hallo sagen und auch herumschreien, damit auch jeder mitbekommt, dass wir gerade da sind. Andere Dinospiele haben so etwas Ähnliches, machen es aber obsolet, da wir einfach global mit allen sprechen können. Ich schaue hier auf Path ot Titans.

Serverauswahl

Es gibt zahlreiche Server, vor allem Community-Server. Die offiziellen Server sind in der Regel überfüllt und dort gibt es auch keine Regeln. Für alle, die auf pure Survival-Action stehen, werden hier sicherlich fündig. Auf den Community-Servern gibt es in der Regel, Regeln, an die wir uns halten sollten, weil wir sonst einfach vom Server geschmissen. Es gibt etwa Regeln, die das Gruppieren von Fleischfresser untersagen. Dann ist es nur erlaubt, mit 3 Artgenossen zu gruppieren. Das Zusammenspiel mit anderen Fleischfressern ist dann völlig untersagt, einfach, damit die Pflanzenfresser auch irgendwie ihre Daseinsberechtigung haben. Ist ja klar, warum sollte ich einen Pflanzenfresser spielen, wenn es auf der anderen Seite den Deinosuchus (Krokodil), den Pteranodon (Flugdino) oder den Utahraptor (Raptor) gibt? Da sind Regeln nützlich.

Zusammenspiel

Glücklicherweise findet man relativ schnell Artgenossen, mit denen man zusammenspielen, bzw. überleben kann. Dabei brüllen wir einfach wild umher, bis wir eine Antwort hören. Dann starten wir die Suche und werden zügig fündig. Mit einem freundlichen Laut geben wir dann an, dass wir gerne in eine Gruppe wollen. Wenn der gegenüber auch freundlich antwortet, dann ist die Gruppe erstellt. Das können wir so oft machen, wie wir wollen. Wichtig ist hier nur, dass wir nur mit Artgenossen gruppieren können.

Durst und Hunger sind unser ständiger Begleiter (Quelle: survivetheisle.com)

Gameplay

Wichtig ist, dass The Isle eine Simulation ist. Man spielt nicht wirklich, man hockt auch mal nur so herum, einfach um natürlich zu wirken. Wir suchen Nahrung, Wasser und neue Bekanntschaften, mit denen wir dann alles zusammen macht. Mehr eigentlich nicht. Das muss man mögen, vor allem die Geduld. Ist man zu ungeduldig, dann endet man schnell als Dinofutter. Das wollen wir natürlich nicht, also verstecken wir uns in Höhlen, auf Bergen oder in Wäldern. Einfach, weil wir überleben wollen.

Fazit

Ich stehe voll auf The Isle. Ähnliche Spiele wie Path of Titans und Beasts of Bermuda habe ich auch gespielt, die spielen sich auch gut, sind aber auch mehr Spiel als Simulation. Für die meisten womöglich ansprechender, aber nicht wirklich fordernd. The Isle ist trocken, teils eiskalt und häufig viel zu dunkel (weil es noch keine Nachtsicht gibt). Es macht aber Spaß und schweißt ungemein zusammen. Freunde finden ist hier auf Platz 1, in Path of Titans ist Chat hingegen mehr mit Wut gefüllt. Ich freue mich schon auf die nächsten Updates und auch auf den nächsten Rundgang in The Isle.

Falls du noch auf der Serversuche bist, dann solltest du auf jeden Fall den Server [GER/EN] Heaven – Unique Features (Discordlink) empfehlen. Dort gibt es auch einen Bot, der das Spielgeschehen ein wenig auflockert und täglich belohnt. Sehr cool, vor allem weil er direkt mit Discord zusammenarbeitet.

Wertung

Wertung
75 100 0 1
The Isle ist eine gelungene Dino-Simulation mit solider Technik und einer engagierten, wenn auch kleinen Community. Bedauerlicherweise verlangsamen die langen Entwicklungszeiten die Erweiterung des Spiels erheblich, was zu einer begrenzten Anzahl von Spielinhalten führt.
The Isle ist eine gelungene Dino-Simulation mit solider Technik und einer engagierten, wenn auch kleinen Community. Bedauerlicherweise verlangsamen die langen Entwicklungszeiten die Erweiterung des Spiels erheblich, was zu einer begrenzten Anzahl von Spielinhalten führt.
75/100
Gesamtwertung
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